Eine funktionierende Verdauung

Was meinen wir, wenn wir von Verdauung spreche? Gemeint sind die Prozesse, die aufgenommene Nahrung auf dem Weg durch unseren Köper durchläuft. Den Ausgangspunkt bildet der Mund, in dem die Nahrung zerkleinert und gleitfähig gemacht wird. Über die Speiseröhre gelangt der Speisebrei in den Magen, wo die enzymatische Aufspaltung beginnt. Danach folgt der Dünndarm, von wo sich die Aufspaltung fortsetzt und Nährstoffe in den Körper aufgenommen werden. Im Dickdarm wird der unverdauliche Speisebrei eingedickt und zuletzt über Mastdarm und Anus ausgeschieden.1

Dieser hier sehr einfach dargestellte Ablauf ist in Wirklichkeit äußerst komplex und abhängig von einer Unzahl an Organen, Körperzellen, Muskeln, Nervenbahnen, Enzymen, Mikroorganismen, etc. – und natürlich auch von den Speisen, die wir zu uns nehmen.

Damit unsere Verdauung reibungslos funktioniert, müssen also viele Teilaspekte reibungslos ineinandergreifen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Prozess der Verdauung durchschnittlich 33 bis 43 Stunden dauert.
Es kann sogar vorkommen, dass Kot 30 bis 120 Stunden im Mastdarm verweilt.1

Im Regelfall zeichnet sich eine funktionierende Verdauung durch regelmäßige, geformte und unproblematisch abzusetzende Stühle 3x pro Woche bis ca. 2x täglich aus.

Verstopfung – Die Verdauung gerät ins Stocken

Der Prozess der Verdauung ist komplex. Viele Komponenten sind daran beteiligt. Deshalb ist natürlich auch die Möglichkeit der Störungsquellen sehr groß. Bei einer Verstopfung kommt es zu einem veränderten oder gestörten Zusammenspiel vornehmlich folgender Komponenten:2

  • des darmeigenen Nervensystems
    (das mit dem Gehirn in Kontakt steht und sämtliche Steuerungsfunktionen übernimmt)

  • der Muskulatur der Darmwand
    (die für die Durchmischung und den Weitertransport des Nahrungsbreis verantwortlich ist)

  • der Schrittmacherzellen des Darms
    (die den Rhythmus der Darmbewegungen bestimmen)

Am Prozess der Entleerung sind das Kontinenzorgan (After, Anus und Analkanal), das Rückenmark, das Gehirn und auch die Psyche beteiligt.2 Auch hier kann eine Störung vorliegen.

Ursachen für eine Verstopfung können Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus sein, oder Muskel- bzw. Nervenkrankheiten wie Morbus Parkinson. Es gibt auch eine Reihe von Medikamenten, die zu einer Verstopfung führen können. Dazu gehören z. B.:3

  • Opioid-haltige Schmerzmittel
  • Diuretika (Wassertabletten)
  • Blutdrucksenker (wie Betablocker oder Calciumantagonisten)
  • Antidepressiva

Wenn der Speisebrei nicht ausreichend weitertransportiert wird bzw. zu lange im Darm verweilt, wird ihm auf seinem Weg zu viel Wasser entzogen. Der Stuhl wird hart und kann nur schwer, unvollständig oder zu selten abgeführt werden.

Definition einer Verstopfung3

Eine chronische, also andauernde Verstopfung liegt vor, wenn über mindestens 3 Monate Probleme beim Abführen bestehen, die zwei der Folgenden Symptome zeigen:


  • starkes Pressen
  • klumpiger oder harter Stuhl
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Gefühl der Verstopfung
  • Nachhelfen mit der Hand, um das Abführen zu erleichtern

ca. ¼ aller Stuhlgänge


  • weniger als 3 Stühle pro Woche

Wann Medikamente gegen Verstopfung?

Grundsätzlich sollte man eine Obstipation, so der Fachbegriff für eine Verstopfung, nicht ignorieren. Sie kann bei langem Fortbestehen unter Umständen zu schwerwiegenden Folgen führen.

Bevor man bei einer Verstopfung zu Medikamenten greift, empfehlen Experten eine Reihe von Basismaßnahmen als Versuch, die Verdauung wieder in Gang zu bringen:3


  • auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten
  • täglich 1,5–2 Liter trinken
  • körperliche Inaktivität vermeiden
  • den Stuhldrang nicht unterdrücken

Wenn diese Basismaßnahmen, vor allem die Zufuhr von Ballaststoffen, nicht zum gewünschten Ziel führen, werden Medikamente empfohlen. Ein Wirkstoff der ersten Wahl ist z. B. Macrogol, enthalten in MOVICOL®. MOVICOL® unterstützt den natürlichen Prozess der Verdauung und verhilft so zu einer komfortablen Darmtätigkeit, selbst wenn die Verstopfung bereits über einen langen Zeitraum besteht.4

Wann zum Arzt?

Wenn eine Verstopfung länger anhält oder neu auftritt, vor allem bei Menschen ab 50 Jahren, sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.2

Außerdem sind folgende Zeichen als Warnsignal zu verstehen und sollten zu einem umgehenden Arztbesuch führen:2


  • Blut im Stuhl
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • starke Bauchschmerzen
  • starke Druckschmerzhaftigkeit des Bauches
  • starke Darmgeräusche (oder gar keine Darmgeräusche)
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Überblähung, die sich nicht löst
  • Blockade des Stuhls

Referenzen

  1. https://www.netdoktor.de/anatomie/verdauung/. Abgerufen am 27.09.2021.
  2. Osthoff C. Apotheken Umschau 2019. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/verstopfung-obstipation-737005.html#. Abgerufen am 28.09.2021.
  3. Andresen V et al. S2k-Leitlinie Chronische Obstipation: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Z Gastroenterol 2013; 51: 651-67
  4. Gebrauchsanweisung MOVICOL®.
  5. Bundeszentrum für Ernährung. https://www.bzfe.de/ernaehrung/die-ernaehrungspyramide/die-ernaehrungspyramide-eine-fuer-alle/. Abgerufen am 27.09.2021.
  6. Herzner S. Apotheken Umschau 2015. https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/was-sind-eigentlich-kohlenhydrate-711747.html. Abgerufen am 30.09.2021.
  7. DAZ 2006; 22: 64.
  8. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. https://www.dge-sh.de/ballaststoffgehalt.html. Abgerufen am 30.09.2021.
  9. Schulze-Lohmann P. Ernährungs Umschau 2012; 7: 408–417.
  10. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. https://www.dge.de/presse/pm/mehr-ballaststoffe-bitte/. Abgerufen am 14.10.2021.
  11. https://www.netdoktor.de/symptome/verstopfung/.